Am 3. Februar 2025 ist es soweit: Mein spannender Neuling rund um gärtnerische Abenteuer und unerhörte botanische Erkenntnisse erscheint bei Knaur. Mit dabei aufmüpfiges Grünzeug, Sex and Crime, der schwarze Kater Boris und ich selbst, mal ganz privat.

Dieses Buch ist eine Offenbarung, nicht nur für Gartenfans! Wortgewandt, humorvoll, selbstironisch unverblümt, unterhaltsam + lehrreich! Ein 6-Sterne-Genuss!
Ein Buch wie wohlschmeckende(!) Medizin! Pflanzen und Worte sprießen! Lesen, lachen und genießen!
Die Autorin war mir schon vor dieser mehr als unterhaltsamen Garten-Exkursion durch ihre Kurzkrimi-Anthologien „(Noch mehr) Böse Blumen“ und ihre Krimis „Gärten, Gift und…“ bekannt, kriminelle 😉 Bücher, die mordsmäßig unterhaltsam und dabei unauffällig lehrreich sind.
Mit „Keine Zeit, der Garten ruft“ habe ich mich nun auf ein mir nur ansatzweise bekanntes, nichtkriminelles, gleichwohl durchaus auch gefährliches Terrain gewagt, mit nur wenig Gartenwissen und noch weniger Praxis. Dieses Wagnis aber habe ich nicht bereut, ganz im Gegenteil, denn dieses Buch ist nicht nur für Gartenliebhaber geeignet, sondern für alle, die mal völlig gefahrlos die Nase in einen anderen Garten stecken und sich bestens unterhalten lassen möchten.
Die Autorin nimmt uns mit in ihr Haus und in ihren steirischen Garten, zu Blumen und Gemüse, zu Kleinem und Großem, Schönem und Schmackhaftem, zu vorgeblich harmlosen Gewächsen und solchen, die einen Unwissenden sein Leben kosten könnten.
Gewohnt wortgewandt erzählt Klaudia Blasl von ihren Erlebnissen, von den gärtnerischen Problemen, die sich oft selbst dann nicht lösen lassen, wenn man sie bei der Wurzel packt, sie kämpft mit Pflanzen, die ihr ein Dorn im Auge sind, und sie hört mehr als nur das Gras wachsen.
Dass selbst oder gerade eine Pflanzenexpertin nicht wirklich auf Rosen gebettet ist, sondern wiederholt an Kraut und Rüben und vor allem an wuchernden Bohnen verzweifelt und dass so manches gärtnerische Projekt in die Binsen geht, das ist einerseits vielleicht ihren beiden trotz grüner Daumen eher linken Händen geschuldet, andererseits aber könnte es sich um vermutlich zum Zwecke der Verdeutlichung marginal übertriebene Auswüchse ihrer schriftstellerischen Schaffenskraft handeln.
Die Anekdoten aus Haus und Garten, zu allen Jahreszeiten und mitunter samt tatkräftiger Hilfe eines gewissen Franz´ werden so unbeschönigt präsentiert, dass man immer wieder die Szenen vor Augen und ein breites Grinsen im Gesicht hat.
Vor einer Autorin, die sich nicht ernst, sondern sich schon fast genussvoll selbst auf die Schüppe nimmt und den Lesern ihre Erlebnisse mit ausgeprägtem Sprachwitz derart unverblümt nahebringt, ziehe ich den Fingerhut. Öhm, pardon, den Hut! Ich stecke mit meinen Gedanken noch völlig im Garten-Vokabular und ich weiß, dass ich dieses Buch noch mindestens einmal komplett lesen werde, um all die wortgewandten Beschreibungen erneut zu genießen.
Eigentlich notiere ich mir gerne besonders schöne Wörter, Wortkreationen und Redewendungen und würde mir gerne so manch bildhafte Schilderung nachhaltig einprägen, aber hier hätte ich so viele Notizen machen müssen, dass sie ein eigenes Buch gefüllt hätten!
Was heißt das? Ganz einfach: ich werde dieses mit einem wunderschönen Cover und ab und an kleinen Pflanzen-Zeichnungen versehene Buch griffbereit ins Regal stellen, um immer mal wieder ein Kapitel darin zu lesen, Kapitel übrigens, die schon anhand der Titel erkennen lassen, dass man als Gartenbesitzerin nicht nur Durchhaltevermögen, sondern auch viel Humor braucht: die Kapitel mit den offenherzigen Titeln „Meine größten Gartenpannen“ und mit köstlichen, Lesevorfreude weckenden Untertiteln haben mich bestens unterhalten und werden es noch oft tun, die Autorin möge mir meine (Schaden-)Freude beim Lesen verzeihen. 😉
„Keine Zeit, der Garten ruft“ ist unauffällig lehrreich und auffällig wirksam! Pure, hilfreiche und wohlschmeckende Medizin! Nicht nur, weil es mich während des Lesens immer wieder zum Lachen gebracht hat, sondern weil die erstaunliche Wortgewandtheit, der (be)merkenswert unterhaltsame Sprachwitz und die unverblümte Selbstironie der Autorin eine wahre Wohltat sind!